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Couchsurfing Erfahrung: Let's talk about sexsurfing

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Wenn ich anderen von meinen Soloreisen erzähle oder Leute erfahren, dass ich schon Couchsurfing Erfahrung habe, bekomme ich immer wieder eine Frage zu hören: "Hast du keine Angst um deine Sicherheit?".

Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich mir darüber nie Gedanken mache.
Unsere Welt ist leider nicht immer so rosig! Aber es gibt auch genug Männer, die alleine reisen, auch sie sind wachsam, gehen Risiken ein, geraten manchmal in komplizierte Situationen, sie werden aber nicht so häufig darauf angesprochen, warum können das also nicht auch wir Frauen?

Unter dem Vorwand, dass wir (angeblich) verletzlicher sind, sollten wir lieber brav zu Hause bleiben und diese Freiheit nicht ausleben?

Ja, klar, alleine zu reisen ist natürlich mit Risiken verbunden. Das Überqueren einer Straße aber auch. Und du läufst trotzdem über die Straße! Und um nicht umgefahren zu werden, schaust du doch einfach nach links und rechts, oder?

Bei mir ist es genauso: Wenn ich in einem fremden Land bin, schaue ich mich um, beobachte meine Umgebung, alle meine Sinne sind auf der Hut.
Man muss es selbst erlebt haben, um es zu verstehen, aber in solchen Momenten fühle ich mich am lebendigsten.

Wenn ich das nicht mehr haben würde, und ich mich jeden Abend auf meine Couch vor den Fernseher klatsche und das Gefühl habe, dass alle Tage gleich sind, dann habe ich Angst, mich selbst zu verlieren. Ist das nicht ein viel größeres Risiko? Für mich bitte lieber Couchsurfing Erfahrung als Couch-Potato Erfahrung…

Ich möchte niemanden verurteilen oder mich als was Besseres darstellen, aber manchmal schaue ich ebendiesen Menschen, die mir die Frage "Hast du keine Angst um deine Sicherheit?" stellen, tief in die Augen, und ihre Stimme, ihr Lächeln, ihre Gesten ... alles scheint mir wie ausgestorben und ausgelaugt.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Epidemie der Netflixzombies schon richtig im Gang ist.
Gefährliche Situationen hingegen habe ich schon einige erlebt, und alle haben mir etwas mit auf den Weg gegeben, etwas, was ich aus der Situation heraus lernen konnte.

In diesem Artikel wollte ich über einen der drei Überfälle schreiben, die ich in meinen zehn Jahre Reiseerfahrung erlebt habe, hierbei handelt es sich um eine schlechte Couchsurfing Erfahrung, die ich damals machen musste.

1. Meine Couchsurfing Erfahrung: Sexsurfing statt Couchsurfing?


Budapest.
Heute ist mein erster Tag in dieser wunderschönen Stadt. Ich werde bei Mark aufgenommen, der mit seiner Mitbewohnerin Lili in einer WG lebt. Ich hatte ihn über die Unterkunftsvermittlungsseite Couchsurfing kontaktiert. An Couchsurfing Erfahrung fehlte es mir nicht, und nach meiner Einschätzung war dies ein nettes Profil, mit einigen sehr positiven Kommentaren, alles schien tipptopp zu sein.

Ich komme bei ihm an, werde herzlich empfangen, alles ist perfekt..... Aber... wo ist Lili? "Oh, ich hatte noch keine Zeit mein Profil zu ändern, aber ich bin frisch umgezogen und wohne nicht mehr in der WG".
DING! In meinem Kopf läuten sofort die Alarmglocken: "Da ist was faul an deiner Geschichte". Aber der Typ scheint wirklich nett zu sein, also mache ich mir keine Panik.
"Den Umständen entsprechend wohne ich jetzt in einer kleineren Wohnung, also leider kein Gästezimmer für dich, aber das Sofa ist bequem".
DING DING! ...... Aber es stimmt, das Sofa sieht recht gemütlich aus. Und das wäre nicht meine erste Couchsurfing Erfahrung, bei der ich wirklich auf der Couch schlafe.
Der Nachmittag verläuft auch gut, Mark zeigt mir Budapest, erzählt mir viele Geschichten , die Unterhaltung fließt und meine Sorgen verfliegen.
Es kommt der Abend und die Zeit zum Schlafengehen..... dann meint er zu mir: "Morgen muss ich aufstehen, um früh zu arbeiten, und ich habe alle meine Sachen im Wohnzimmer, deshalb ist es für mich praktischer, wenn du in meinem Zimmer pennst und ich auf dem Sofa, ist praktischer und stört mich nicht."
DING DING DING DING!!!(Meine Alarm läutet jetzt Sturm) Ich spüre meine eigene Verwirrung, und in dem Moment weiß ich nicht, was ich antworten soll, der Typ ist doch nett, ich traue mich nicht zu sagen, dass ich mich damit nicht wohlfühle, die Höflichkeit lässt mich "Danke, das ist lieb" antworten, aber... So eine Couchsurfing Erfahrung habe ich noch nie gemacht und ich weiß nicht genau, wie ich damit umgehen soll.
Ich gehe mit meinen Sachen in sein Zimmer und ziehe die Tür hinter mir zu, es gibt keinen Schlüssel, um abzuschließen.
Auf seinem Schreibtisch liegt ein Haufen Papierkram, in einer Ecke sehe ich einen Briefumschlag, ich schaue nach. Das ist sein Name, diese Adresse, und der Stempel zeigt, dass es vor über einem Monat abgeschickt wurde... Keine Zeit gehabt, sein Profil zu ändern, obwohl die neue Adresse auf dem Profil steht? Ich bezweifle langsam, ob es je eine Lili gegeben hat.

Ich lege mich angezogen ins Bett, meine Sachen griffbereit.
Ein paar Minuten später: Klopf, klopf, klopf...... "Sorry, kann ich kurz reinkommen, ich habe etwas für morgen vergessen".
Ich habe noch keine Zeit zu antworten, da kommt er auch schon rein. Er lächelt mich an, entschuldigt sich, immer noch sehr höflich, holt einen USB-Stick von seinem Schreibtisch ... dann kommt er auf mich zu. Ich erinnere mich nicht mehr genau an das ganze scheinbar nette Bla Bla, das er benutzt, um die Unterhaltung fortzuführen. Aber schließlich sitzt er auf dem Bett und sagt zu mir: "Es ist richtig komisch, so ein hübsches Mädchen in meinem Bett zu haben" Bedrückende Stille..... ich finde ihn ja ganz nett, aber gar nicht attraktiv!
Er fährt fort:
- Ich muss mich richtig zusammenreißen, ein Gentleman zu sein, ich würde dich jetzt so gerne küssen.
- Äh, sorry, aber nein, ich habe keine Lust.
- War ich nicht nett genug zu dir?
- Doch, aber ich habe keine Interesse(mein Ton wird härter).
Er legt seine Hand auf mein Bein und sagt mit einer ekelhaften Sanftheit: "Keine Sorge, ich will dir doch nicht wehtun! Ich finde nur, dass wir einen tollen Tag zusammen hatten, und ich habe gerne Spaß im Leben, findest du nicht auch, dass man sich im Leben amüsieren sollte?"
Die Diskussion geht weiter, der Mann wird nun wirklich unangenehm und aufdringlich, und ich werde wütend. Ich schubse seine Hand weg, die weiter wandert: "Hör auf, mich zu begrapschen, und verschwinde aus diesem Zimmer, sonst bin ich sofort weg. Und ich werde nicht eine Sekunde zögern, dich anzuzeigen." Er antwortet mir, immer noch mit seiner manipulativen Freundlichkeit: "Entspann dich, wir haben uns missverstanden, chill, das ist nicht schlimm, gib mir doch einfach einen Kuss und dann bin ich auch schon weg ...".
Und plötzlich beugt sich der ach so nette Mark unaufgefordert über mich, um mich auf den Mund zu küssen. Ich schreie auf und stoße ihn mit den Händen weg, schmeiß die Decke von mir, greife nach meiner Tasche und renne weg, während er weiter auf mich einredet: "Wo willst du denn hin, es ist schon spät, tut mir leid, bleib doch, bla bla bla".

Ein paar Sekunden später stehe ich auf der Straße, in Socken, aber wenisgtens mit meiner Tasche.
Es ist 23 Uhr, es ist kalt, in einer Stadt, die ich nicht kenne. Ich habe keine Ahnung, wohin ich gehen kann, aber trotzdem fühle ich mich so erleichtert.
Ich gehe zu Fuß. Um diese Uhrzeit ist alles schon geschlossen. Außer McDonald's! Ich hasse McDonald's, aber ich bin heilfroh, dass wenigstens noch etwas offen hat. Ich frage eine Angestellte, wo ich ein Hotel finden kann, versuche ihr von meiner misslungenen Couchsurfing Erfahrung zu erzählen. Sie spricht kein Englisch, wir haben Schwierigkeiten, uns zu verständigen, sie merkt mir meinen Schock aber trotzdem an. "Problem? Problem?", fragt sie mich. "Yes Problem. F***ing big problem!" Die andere Mitarbeiterin kommt dazu, aber auch sie spricht nicht gut Englisch. Ich drücke mit Händen und Füßen aus, dass ich einen Schlafplatz suche. Sie unterhalten sich miteinander und schauen mich an. Dann sagt eine von ihnen: "Ok ok no problem, come with me".

2. Mein restlicher Aufenthalt


Ich verbrachte drei wunderschöne Tage bei Eszters Familie, die mich ganz lieb aufnahmen. Du wirst es mir nicht glauben, aber sie hat sogar meine Schuhe abgeholt! ..... Während ich auf den ungarischen Straßen, in Richtung Rumänien trampte, dachte ich an die Nacht bei Mark zurück. Seine Masche war gut. Ich frage mich, wie viele Mädchen darauf hereingefallen sind und sich verpflichtet gefühlt haben. Ich hatte ihm einen vernichtenden Kommentar auf seinem Profil hinterlassen. Am nächsten Tag war dieses Profil natürlich nicht mehr zu finden.

Nach dieser schlechten Couchsurfing Erfahrung habe ich gelernt, mehr auf mein Bauchgefühl zu hören, schneller zu reagieren, deutlicher zu kommunizieren, und immer auf alles vorbereitet zu sein. Mein Blick auf die Dinge ist genauer geworden, ich fühle mich auch stärker.
Drei Monate später suche ich aus Neugierde nach Marks Profil. Er ist wieder auf der Website Couchsurfing zu finden, dieselben ausschließlich positiven Kommentare, dieselbe überzeugende Beschreibung..... Er wohnt sogar noch mit Lili zusammen! Die Falle ist also wieder aufgestellt. Ich melde das sofort bei den Administratoren. Ich habe danach auch noch so viele Geschichten über Sexsurfing gehört, man braucht nur auf Google zu suchen, um von einer nach der anderen negativen Couchsurfing Erfahrung zu lesen. Es gibt leider nicht nur einen "Mark" da draußen. Das wird mich aber weiterhin nicht davon abhalten, meinen Weg zu gehen, auf neue Abenteuer loszuziehen und mich lebendig zu fühlen. Das ist mein gutes Recht, und die "Mark"s bleiben schließlich eine Seltenheit.

Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Die meisten Menschen sind gute Menschen, wohlwollend und großzügig. Ich habe so viele außergewöhnliche und wundervolle Begegnungen auf meinen Reisen gemacht... Also ja, ich ermutige alle Frauen, es mir gleichzutun, nämlich loszuziehen, um sich selbst und die Welt zu entdecken, und natürlich dieses unbeschreibliche Gefühl, wenn man sich so richtig am Leben fühlt.

Oder wie es der Slogan der SisterHome Website so schön sagt: The world is yours too (Diese Welt ist auch deine Welt).

Also, let's go girls!


Übersetzt aus dem Französischen von Anna-Sophia Luh

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